Gebäude-/Materialressourcenpass
Rund 50 % des Materialressourcenverbrauchs und 55 % des deutschen Müllaufkommens entfallen auf den Bausektor. Gleichzeitig werden Rohstoffe immer knapper, und die CO2-Emissionen bei der Herstellung von Neumaterialien sind vielfach höher als bei der Nutzung von Recyclingmaterialien.
Die Zukunft soll in geschlossenen Materialkreisläufen und einem grundlegenden Umdenken im Umgang mit Ressourcen liegen. Das Ziel ist, Baumaterialien zu reduzieren (reduce), bevor wir sie wiederverwenden (reuse) und bevor wir sie recyceln oder gar deponieren und als Ressource verlieren.
Baumaterialien sollen eine Identität bekommen: Es muss klar sein, welche Materialien in welchen Gebäuden verbaut sind. Diese Transparenz verwandelt die Städte in die urbanen Minen der Zukunft und legt die Grundlage für eine effektive Kreislaufwirtschaft.
Der Gebäuderessourcenpass mit dem Ziel „Transparenz“ für eine nachhaltige Zukunft
Dieser Pass orientiert sich an der Idee des Energieausweises und schafft die nötige Transparenz, um Ressourcen in Sanierungsfällen, Abbruch oder Urban Mining optimal zu nutzen – der Gebäuderessourcenpass legt die Grundlage für eine konsistente Kreislaufwirtschaft.
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat einen umfassenden Gebäuderessourcenpass entwickelt, der auf bestehenden Ansätzen wie Concular, Madaster oder dem Circularity Design Toolkit aufbaut. Er umfasst sechs übergeordnete Bereiche mit 25 Teilaspekten und insgesamt 256 Parameter, die Gebäude-, Schicht- und Bauteilebene berücksichtigen. Er liefert Informationen zu Gebäudeparametern wie verbauten Materialien, Materialherkunft, Bau- und Abbruchabfällen, CO2-Emissionen über eine Lebenszyklusdauer von 50 Jahren, Flexibilität der Gebäudestruktur, Demontagefähigkeit, Materialverwertungspotenzial und Zirkularität. Zudem werden Angaben zur Dokumentation gemacht.
Nutzen für die Bauwirtschaft, ihren Akteuren und zukünftigen Generationen
Für Bauherren bietet der Gebäuderessourcenpass Transparenz über die verbauten Materialien und deren Umweltauswirkungen. Eine Grundlage, um Kosten durch kluge Materialwahl und Wiederverwendung langfristig zu senken und die Wertbeständigkeit der Immobilie zu steigern. Verbaute Materialien sind das Kapital der Zukunft.
Architekten profitieren von klaren Informationen über Materialeigenschaften und -herkunft, die ihnen helfen, nachhaltige und flexible Bauwerke zu planen. Der Pass unterstützt zudem die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben und zeigt auf welche Materialien sich besonders gut für nachhaltige und zukunftsfähige Gebäude eignen.
Für Verarbeiter von Baumaterialien schafft der Ressourcenpass Effizienz und Klarheit. Durch die Verwendung von Materialien, die sich leicht demontieren, trennen und wiederverwenden oder recyceln lassen, stärken sie nicht nur die Marktposition ihres Unternehmens, sondern auch die Nachhaltigkeit.
Fural Metalit Dipling Brünsch stellt auf Basis des DGNB-Gebäuderessourcenpasses alle notwendigen Informationen bereit und liefert diese bei jeder Warenlieferung mit. Somit haben alle Akteure die volle Transparenz und Informationen über die verbauten Metalldecken- und Wände.
Die Nutzung des Ressourcenpasses soll Ausdruck von Verantwortung sein - Wer ihn verwendet, nimmt aktiv am Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft teil, bei der Ressourcen geschont und Abfälle minimiert werden. Es werden die Auswirkungen von Entscheidungen im Bauwesen greifbar und eine nachhaltige Zukunft wird gefördert, in der Gebäude nicht nur Lebensräume, sondern auch wertvolle Materialbanken sind.
Derzeit noch nicht bewertbar: Brandschutz- und Streckmetallsysteme, Profile bzw. Zukaufteile (Mineralwolle, …)
Weiterführende Informationen bei der DGNB: DGNB Ressourcenpass, DGNB Zirkularitätsindizes
Downloads:
-
- Fural Ressourcenpass_Stahl.pdf
(PDF | 313 kb)