Spital Interlaken
Brügger Architekten AG, Thun/CH
Neubau am Spital Interlaken, CH
mit zentraler Unterbringung der Bereiche
300 Mitarbeiter aus 27 Abteilungen bezogen im Sommer 2024 die neuen Räumlichkeiten des Spitalcampus Interlaken, Haus E. Das Ziel, eine zukunftsfähige bauliche Lösung für eine effiziente, zentrale Unterbringung verschiedener medizinischer und administrativer Abteilungen zu schaffen, konnte nach drei Jahren Bauzeit erfüllt werden.
Im Rahmen der Erneuerung und Zentralisierung der Spitalinfrastruktur, wurde der älteste Gebäudekomplex des Spitalcampus Interlaken, das Gebäude Haus E, inklusive des ehemaligen Haupteingangs, vollständig zurückgebaut und durch einen modernen Neubau ersetzt.
4.000 m2 neue Arbeitsfläche
Der neue Gebäudekomplex befindet sich an jener Stelle, wo einst der östliche Teil des alten Spitals stand und bildet heute einen zentralen Bestandteil des medizinischen Versorgungsangebots im östlichen Berner Oberland durch die Spitäler Gruppe fmi AG.
Metalldecken – Anforderungen und Entwicklung
Ein zentraler Bestandteil der Innenausbauarbeiten war die Entwicklung und Umsetzung eines innovativen Metalldeckensystems durch die Firma Metalit. «Die Herausforderung bestand in der Konstruktion einer einfachen, effizienten Unterkonstruktion,» erklärt Projektleiter Martin Bieri.
Diese Konstruktion ermöglichte es, dem Deckenbauer anhand relativ weniger, unterschiedlicher Komponenten, sämtliche Deckenplatten sowohl in Patientenzimmern, als auch in Korridoren, zu installieren.
Ein wesentliches Merkmal bei der technischen Umsetzung war der Einsatz von speziellen Z-Profilen, die gleichermaßen eine Schattenfuge, sowie indirekte Beleuchtung, ermöglichten. In den Patientenzimmern konnten durch clevere Aufhängung an den Schürzen, zusätzliche Einhängeprofile eingespart werden.
Bemusterung und Serienproduktion
Vor Serienstart wurden im Rahmen einer Bemusterung ein Patientenzimmer sowie ein Korridorabschnitt als Musterbereich ausgebaut, um Funktionalität, Optik und technische Anforderungen optimal abzustimmen.
Diese stellte die Grundlage für die Serienproduktion dar. «Letztendlich entschied man sich für eine Kombination aus Grundlochung (Perforation Rg 0.7-1,54 % über Steg), sowie einer Sonderlochung mit Durchmessern von 50 mm, spezifisch nach architektonischen Vorgaben», schildert der Projektleiter. Insgesamt wurden sechs wiederkehrende Muster entwickelt, die sich an jeweiligen Raumabmessungen sowie Einbauten orientierten.
Digitale Planung und Qualitätssicherung
Für jedes Geschoss wurde ein 3D-Modell erstellt, welches sämtliche Deckenplatten, Unterkonstruktionen und Schürzen beinhaltete. Dieses Modell diente als Grundlage für die Serienproduktion, Ermittlung der Stückzahlen, Qualitätssicherung, sowie präzise Nachverfolgbarkeit und Ersatzteilmanagement durch individuelle Plattenbeschriftung.
Fazit
Dieses Neubau-Projekt steht exemplarisch für eine gelungene Kombination aus architektonischer Vision, funktionaler Planung und technisch präziser Umsetzung. Die speziell entwickelten Metalldecken mit innovativem Montagesystem bieten nicht nur eine hochwertige Ästhetik, sondern erfüllen auch höchste Ansprüche an Effizienz, Flexibilität und Wartungsfreundlichkeit. Ein Projekt mit Modellcharakter im modernen Spitalbau.
Beteiligte
Bauherr: Spitäler fmi AG
Architekt: Brügger Architekten AG, Thun/CH
Gesamtprojektleitung: H.-H. Dickmann, Leiter Bau- und Grossprojekte, Spitäler fmi AG
Deckenbau: Wand- und Deckenbau AG
Realisierung: 2021 – 2024
Objektdaten | |
Perforation: | Rg 0.7-1.54 | Sonderlochung D=50mm |
Farbe: |
IGP Limestone E12141; matt |
System: | Einhängesystem HT28 |
Fläche Metalldecke: | ca. 4.000 m² |
Funktion: | Akustik, Design |
Fotos: stauss processform gmbh